Die Zahnfarbe spielt eine deutlich größere Rolle als dies bewusst durch den Einzelnen wahrgenommen wird. Zahnverfärbungen werden häufig mit Mangel an Hygiene oder Nachlässigkeit assoziiert und können zu Benachteiligungen im privaten oder beruflichen Alltag führen.
Im Fall der Notwendigkeit zur Korrektur einer Zahnverfärbung muss in jedem Einzelfall zuerst die Ursache ermittelt werden. Nur dann kann eine wirksame und dauerhafte Therapie eingeleitet werden.
Beispiel: Zahnverfärbungen als Folge einer mikrobiellen Infektion des Wurzelkanalsystems oder Unfall:
Einfluss auf die Zahnfarbe haben dauerhaft:
- Antibiotikum/Tetrazyklin während der Zahnentwicklung
- Entzündliche Veränderungen von Milchzähnen mit Auswirkung auf die Zahnentwicklung bleibender Zähne
- Genetische Veränderungen (Dentinogenesis imperfecta; Amelogenesis imerfecta)
- zu starke Fuoridierung während der Zahnentwicklung im Kindesalter
Dentinogenesis imperfecta: Genetischer Defekt führt zur Fehlentwicklung des Dentins, die Zahnfarbe sieht gelbbräunlich bis gräulich aus, der Zahnschmelz bricht häufig ab, so dass das Dentin freiliegt. Auf der Abbildung sind die Unterkieferfrontzähne einer jungen Patientin zu sehen mit der typischen Veränderung der Zahnfarbe und zahlreichen Rissen im Zahnschmelz.
Einfluss auf die Zahnfarbe haben zeitweise:
von außen
- Desinfektionsmittel (Chlorhexamed u. a.)
- schwarzer oder grüner Tee
- Rauchen
- stark färbende Lebensmittel und Getränke (Rotwein)
von innen
- Einlagerung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in das Dentin als Folge eines Unfalls
- Einlagerung von Zerfallsprodukten einer abgestorbenen Pulpa
- Einlagerung von Oxidationsprodukten von silberhaltigen Wurzelkanalfüllungsmaterialien
Beispiel: Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin führte als Folge eines Zahnunfalls zu einer Verfärbung der oberen beiden Schneidezähne. Nach Abschluss der Wurzelkanalbehandlung und einem internen Aufhellen konnte die Zahnfarbe wieder hergestellt werden.
