Welche modernen Methoden werden angewendet?

Zwei- und dreidimensionale Röntgendiagnostik (DVT)

Für eine exakte Analyse ist die Anfertigung eines aktuellen digitalen Röntgenbildes sehr wichtig. Der betroffene Zahn kann dann auf Größe der Bildfläche eines Monitors vergrößert und genau analysiert werden. Mit einer dreidimensionalen Aufnahme (DVT) kann der Zahn und das umliegende geschädigte Gewebe im Gegensatz zu klassischen Übersichtsaufnahmen (Zahnfilm) aus allen Seiten genau betrachtet und beurteilt werden. Damit bestehen sehr gute Voraussetzungen bereits vor Therapiebeginn, die Chancen für den Zahnerhalt zu prüfen und eine geeignete Therapieplanung abzuleiten.

Hochflexible Instrumente

In den letzten Jahren sind spezielle Instrumente aus einer sehr flexiblen Legierung (mit Formgedächt­nis) für die Zahnmedizin entwickelt worden. Mit Hil­fe dieser Instrumente können heute Wurzelkanäle bearbeitet werden, die unter normalen Umständen gezogen werden müssten. Aber auch im weniger schwierigen Fall verbessern diese Instrumente die Qualität der Arbeit und damit die Erfolgswahrscheinlichkeit für den Erhalt des Zahnes positiv. Diese Instrumente ermöglichen zum Teil spektakuläre Ergebnisse, sind jedoch bruchan­fällig. Um die Bruchgefahr zu minimieren und aus Gründen der Hygiene verwenden wir ausschließlich fabrikneue Instrumente. Damit sind Materialkosten von etwa 60 -120 Euro pro Zahn verbunden, je­doch ermöglichen wir Ihnen auf diese Weise größere  Sicherheit über die gesamte Behandlung.

Dentalmikroskop

Unter 4-bis 30-facher Vergrößerung lassen sich auch kleinste Zahnstrukturen erkennen, die mit dem bloßen Auge nicht mehr zu sehen sind. Zum Beispiel können zusätzliche Wurzelkanäle, sofern sie nicht entdeckt werden, Ursache von an­haltenden Schmerzen oder Entzündungen nach einer Wurzelkanalbehandlung sein.
Wussten Sie, dass bei konventionellen Behandlungen nur in 5 -10 Prozent der Fälle an einem großen Backenzahn im Oberkie­fer 4 Wurzelkanäle gefunden und behandelt werden, obwohl Untersuchungen mit dem Dentalmikroskop belegen, dass in mehr als 90 Prozent der Fälle 4 Wurzelkanäle vorhanden sind?

Elektronische Längenmessung

Wir sind immer bemüht, die Zahl der Röntgenbilder auf ein Minimum zu reduzieren. Aus diesem Grund setzen wir zur Längenbestimmung der Wurzel ein spezielles elektrisches Längenmessgerät ein, das mittels eines Kleincomputers, also ohne Röntgen­strahlung und damit gesundheitlich völlig unbe­denklich arbeitet. Darüber hinaus liefert uns dieses Verfahren zusätzliche Informationen zur Beschaf­fenheit der Wurzeln, die in einem Röntgenbild nicht zu erkennen sind. Die Meßergebnisse übertreffen in ihrer Genauigkeit bei weitem die bisher zur Verfü­gung stehenden Röntgenbilder.

Ultraschall

Wichtig für den Erfolg der Behandlung ist die gründliche Reinigung und Desinfektion der Wurzelkanäle. Durch den Einsatz spezieller Ultraschall -Techniken kann die Effizienz der zur Verfügung stehenden Maßnahmen deutlich erhöht werden, so dass nicht darauf verzichtet werden sollte. Es gibt sogar mehrere wissenschaftliche Studien, die eine Wurzelkanalbehandlung ohne diese Maßnahmen als nicht ausreichend ansehen.

Mikroabrasive Reinigung mit  dem „Self Adjusting System (SAF)“

Erst seit einigen wenigen Jahren steht ein neues Hilfsmittel zur Verfügung, Dentinwände des Wurzelkanalsystems effektiv zu reinigen und gleichzeitig minimalinvasiv zu erweitern. Es handelt sich um ein netzförmiges NiTi-Instrument mit einer  nach außen gerichteten Eigenspannung, das das Dentin wie mit Sandpapier bearbeitet. In unserer Praxis wird dieses System in allen Fällen mit einer mikrobiellen Infektion genutzt.

Thermoplastische Versieglung

Die Wurzelfüllung erfolgt extrem aufwendig unter der Verwendung einer erwärmten plastisch gemach­ten Masse aus Guttapercha und eines selbsthärtenden dünnfließenden Versieglers. Das Verfahren ermög­licht den Verschluss auch sehr kleiner Hohlräume in der Wurzel, die mit normalen Verfahren in dieser Größenordnung nicht abgedichtet werden können und dann Schlupfwinkel für Bakterien darstellen. Diese können eine Entzündung weiter unterhalten und damit zum Misserfolg der Behandlung führen.