Parafunktion und infizierte Pulpanekrose

Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen besteht die Gefahr bei einer Dentinfreilegung an bleibenden Zähnen, dass Mikroorganismen die offenen Dentintubuli penetrieren und eine Pulpanekrose verursachen können.

Bei der 16jährigen Patientin war kein Unfallgeschehen bekannt. Der Zahn 41 war im Vergleich zu den Nachbarzähnen gelockert und wies einen Frühkontakt zu Zahn 11 auf. An allen Schneidezähnen sind die Folgen der funktionellen Fehlbelastung zu erkennen. Zahnlreiche Schmelzrisse in vertikaler Ausrichtung sind zu erkennen. Am Zahn 31 und 41 liegt inzisal das Dentin frei, so dass hier die mikrobielle Invasion vermutet werden kann. Die Pulpanekrose verlief asymptomatisch und wurde erst nach Anfertigung einer Röntgenaufnahme zufällig registriert.

Heute erfolgte die einzeitige Wurzelkanalbehandlung und die Korrektur des Frühkontaktes. Interessant auch hier, dass in der Ausgangsaufnahme der Eindruck entsteht, dass es sich lediglich um einen Wurzelkanal handeln könnte. Tatsächlich fand sich 5 mm unterhalb der SZG die Aufteilung in zwei Wurzelkanäle.

Literatur: Shi Y, Wang J, Cao C. [The effect of artificial traumatic occlusion on the pulp and periodontium in rat molars]. Zhonghua Kou Qiang Yi Xue Za Zhi. 1997 Jul;32(4):212-4.

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